Kurhaus Bad Hamm

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Begriffsklaerung.png Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig. Weitere Bedeutungen sind unter Kurhaus (Begriffsklärung) aufgeführt.
Kurhaus Bad Hamm
Kurhaus vom Park.jpg

Das Kurhaus vom Kurpark aus gesehen

Bezirk Hamm-Uentrop
Stadtteil Bad Hamm
Adresse Ostenallee 87
PLZ 59071
Typ öffentliches Gebäude
Existiert seit 1898
Alter / Anderer Name Vorgängergebäude an diesem Ort:
Ostenschützenhof, Bürgerschützenhof
Denkmalliste Stadt Hamm No. 226 seit dem 22. März 1996
Kopfbau und Spiegelsaal
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Stand der Daten 15.04.2024

Das Kurhaus Bad Hamm liegt inmitten des Kurparks mit seinem alten Baumbestand und den Kurparkteichen. Das aus dem späten 19. Jahrhundert stammende Gebäude steht seit 1996 teilweise unter Denkmalschutz und erinnert an die Zeit von Bad Hamm, dessen „Nachfolge“ die benachbarte Klinik für Manuelle Therapie antrat.

Geschichte

Das Kurhaus Bad Hamm ist durch einen Umbau des ursprünglichen Schützenhofes (Ostenschützenhof, Bürgerschützenhof) entstanden.

Der Ostenschützenhof diente sowohl den Schützen als auch den Kurgästen und kulturell Interessierten als Veranstaltungsort. 1867 war das Gebäude errichtet im Auftrag des Bürgerschützenvereins und der Stadt Hamm errichtet und 1869 ein Restaurationslokal daran angeschlossen. 1874 entstand die Veranda. 1900 wurde ein vollständig neuer Bau als Hotel- und Restaurationsbetrieb errichtet (1907 betrieben von dem Wirt Prinz) und 1924 ein Ballsaal daran angebaut. 1931 ging der Schützenhof als Kurhaus in den Besitz der Stadt über. Am 27. September 1987 konnte das Kurhaus, dem ebenso wie dem Badehaus und dem Logierbetrieb, die 1960 abgerissen wurden, das Abriss drohte, nach umfangreichen Restaurierungsarbeiten als historische Gaststätte wieder eröffnet werden. Das Hauptgebäude des Kurhauses steht seit 1996 unter Denkmalschutz. Seit April 2003 ist auch das Kulturbüro in dem Gebäude untergebracht. Der baufällige Theatersaal wurde in diesem Jahr durch einen Neubau ersetzt.

Bereits im Februar 2021 hatten Teile der Fassade nach Wasserschäden eingerüstet werden müssen. Seit Anfang September 2023[1] wird daher das Dach des Kurhauses neu gedeckt. Gleichzeitig werden die nicht denkmalgerechten und veralteten Fenster des Altbaus ersetzt und die Eingangstüren ausgetauscht. Die Stadt investiert ca. 1,5 Millionen Euro. Die Arbeiten sollen bis Juli 2024 dauern. Ursprünglich sollte die Maßnahme bereits im Frühjahr 2023 beginnen und Ende des Jahres abgeschlossen sein.[2]

Spiegelsaal

Neben Theater- und Ballsaal gibt es auch noch den Spiegelsaal, der oft für festliche Anlässe angemietet wird.

Trauzimmer

Seit dem Jahr 2007 zählt auch das Kurhaus Bad Hamm zur Hammer Palette außergewöhnlicher Trauzimmer. Der Raum "Von der Mark" gilt als Außenstelle des Standesamtes und kann nach Rücksprache mit der Behörde zur Ziviltrauung genutzt werden.

Kurhausgarten

Der Kurhausgarten bietet in den Sommermonaten Open-Air-Kultur. Seit 2009 steht mit dem Musikpavillon dabei eine Bühne zur Verfügung, die neben sonntäglichen Konzerten im Sommer auch die Bühne für Veranstaltungen im Rahmen des Kunstdüngers darstellt. Der Pavillion bietet dazu die geeignete Licht- und Tontechnik.

Multifunktionsaal

Multifunktionssaal, neue Fassade

Kernstück des umgebauten Kurhauses ist der Multifunktionssaal, in dem Konzerte, Tehaterveranstaltungen, Ausstellungen sowie festliche Ereignisse wie Bälle oder Empfänge, Kongresse und Tagungen abgehalten werden können. Der Verwirklichung des Multifunktionssaals ist eine jahrzehntelange Diskusison über den Neubau eines Theaters vorausgegangen. Die marode Bausubstanz ließ eine Renovierung des alten Theatersaals nicht zu, so dass Konzepte entwickelt werden mussten, die eine Nutzung für ein breites Veranstaltungsspektrum zuließen. Nach Eintragung des Kopfbaus, der heutigen Gastronomie, in die Denkmalliste der Stadt Hamm wurden Fördermittel beim Land Nordrhein-Westfalen beantragt. Damit konnte die Planung in Realisierung in Angriff genommen werden. Bereits dreißig Monate nach dem Baubeschloss der Stadt Hamm konnte das neue Kurhaus am 5. März 2003 offiziell eröffnet werden. Die denkmalgeschützte Substanz des aus dem Jahre 1898 stammenden Kopfbaus und der Spiegelsaal wurden in den Neubau integriert. Für den Multifunktionssaal wurde ein Baukörper mit einer kubisch geformten Fassade aus Stahl und Glas gewählt, die sich deutlich von dem Altbestand abhebt. Die Stahl- und Glaskonstruktion an der Nordseite soll eine visuelle Verbindung zur Parklandschaft herstellen. Zu diesem Zweck dient auch die gleiche Konstruktion auf der zur Ostenallee gewandten Südseite; der Gebäudekomplex soll fließend in die Landschaft übergehen. Die Ostfassade ist mit einer Industrieverglasung versehen. Hier, neben dem kleinen Kurhausgarten, befindet sich der Bühneneingang, über den die Akteure die Bühne betreten, Requisiten anliefern u. ä. können. Im Inneren ist der Saal durch Sichtbeton, einen hohen Anteil fester und beweglicher Holzverkleidungen in Nussbaum, Eichenparkett und Schiefer als Bodenbelag geprägt. Es gibt einen Orchestergraben, ein höhenverstellbares Kipparkett und vier mobile Teleskoptribühnen, die rund 600 Zuschauern Platz bieten. Die Anlagen werden durch eine bewegliche Portalbrücke mit Bühnenvorhang, Akustiksegeln unter der Decke und Klappläden zur Verdunkelung der verglasten Nordseite ergänzt. Die Ausstattung ist auf Flexibilität ausgelegt. Wandelemente, Sitzplätze, Orchestergraben und Bühne sind beweglich und können auf unterschiediche Nutzmöglichkeiten ausgrichtet werden. Der Neubau kostete 9,1 Millionen Euro und hat eine Gesamtnutzfläche von 2.660 Quadratmetern. Weitere technische Daten sind: Abbrucharbeiten: 35.000 m3; Altbauvolumen (Theater- und Ballsaal sowie die zugehörigen Nebengebäude); Gründung: 71 Bohrpfähle mit Durchmessern von 50 cm bzw. 78 cm; Gründungstiefe 15 bis 20 m. Bodenaushub: 5.000 m3; Erdbewegungen Rohbau: 1.950 m3 Beton (Volumen von etwa drei kleinen Einfamilienhäusern), 220.000 kg Betonstahl, 7.800 m2 Schalung für Wände und Decken, 120 Lüftungsrohre unter der Stahlbetonsohle (Durchmesser 50 cm); Dachträger, Fassadenstützen, Sonderformteile: Gesamtgewicht 60.000 kg; Fassaden: 630 m2 Pfosten-Riegel-Fassade, 500 m2 Profilbau-Glasfassade; Elektro- und Datenkabel: Gesamtlänge 60.000 m; Szenentechnische Anlagen, Hubpodien, Schrägboden: Portalbrücke 3.500 kg Kranbahnträger 2.000 kg, seitliche Podien 1.750 kg, mittleres Podium 10.700 kg, Schwenkboden 35.000 kg, Sicherheitsprüfung des Schwenkbodens mit einem Gewicht von 45.000 kg.

Gastronomie

Kurparkschänke

Neben den verschieden Sälen und Tagungsräumen mit moderner Veranstaltungs- und Tagungstechnik gibt es auch ein öffentliches gastronomisches Angebot.
So wird im Restaurant-Café mit dem Sommergarten und der Kurpark-Schänke eine internationale Küche angeboten.

Öffnungszeiten

  • Restaurant - täglich ab 14:30 Uhr
  • Kurpark-Schänke - täglich ab 17:00 Uhr (Sonntag ab 11:00 Uhr)

→ Siehe auch: Kurhaus Bad Hamm (Gastronomie)

Baudenkmaleintrag

Der Denkmalwert des Ensembles umfasst den Kopfbau von 1898 mit seinem Außenbau (Westfassade, Süd- und Nordwand, die erhaltenen Partien der Ostwand sowie das Dach) und den Baukörper des heutigen Spiegelsaales (erhaltene Teile der Ost-, Süd- und Westwand im Inneren sowie West-, Nord- und Ostwand am Außenbau und das Dach).
Der ehemalige Bürgerschützenhof in Hamm ist in seinen denkmalwerten Partien bedeutend für die Stadt Hamm, weil er als zentrales Dokument vom gesellschaftlichen Leben der Stadt Hamm um 1900 zeugt. Der Bürgerschützenhof (Kopfbau und heutiger Spiegelsaal) war über Jahrzehnte hinweg die größte und bedeutendste Versammlungs- und Veranstaltungsstätte in Hamm und damit der Ort, an dem bedeutende Festlichkeiten, Empfänge und Kundgebungen stattfanden (z. B. im Jahr 1923 Besuch des Reichspräsidenten Ebert). Daneben zeigte der unmittelbar neben den früheren Kur- und Badeeinrichtungen gelegene Bürgerschützenhof die um die Jahrhundertwende selbstverständliche Vermischung von Fest- und Veranstaltungsbetrieb mit dem eigentlichen Kuren aus gesundheitlichen Gründen.

An der Erhaltung und Nutzung besteht ein öffentliches Interesse aus künstlerischen, städtebaulichen und volkskundlichen Gründen. [3] Nicht denkmalwert sind die vielfach veränderten eigentlichen Saalbauten (Ballsaal und großer Saal, Foyer, Küchen- und Garderobentrakt), die im Wesentlichen auf Baumaßnahmen des Jahres 1924 sowie der 1950er, 1970er und 1980er Jahre zurückgehen.

Fotos

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Presseberichte

Haltestelle

Icon Haltestelle.png
Haltestelle

E-Ladesäule

Icon Ladestation.svg
E-Ladesäule
Parkplatz
2 Plätze
kW unbekannt
E-Ladesaeule Kurhaus01.jpg

Sonstiges

Icon Defribrillator.svg
Defibrillator verfügbar
Foyer

Einzelnachweise

  1. Holger Krah: „Christo lässt grüßen: Sanierung des Kurhauses hat begonnen“ in: wa.de vom 14. September 2023
  2. Cedric Sporkert: „Kurhaus: Sanierungsdauer unklar - 1,5 Mio Euro reichen wohl nicht“ in: wa.de vom 15. Oktober 2022
  3. Denkmalwertbegründung - zitiert nach Denkmalliste der Stadt Hamm, Bestandsverzeichnis lfd. Nummer 226

Literaturnachweis

  • N.N.: Baudenkmalbeschreibung No. 226, Stadt Hamm - 65/Untere Denkmalbehörde

Geografische Koordinaten

Koordinaten: 51° 41' 24.7" N, 7° 50' 39.45" O

Weblinks

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