Otia parerga

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Im Jahr 1725 erscheint die Otia parerga von Professor Wilhelm Neuhaus bei Anton Jakob Utz in Hamm. Diese Werke in Mußestunden sind eine Sammlung von Gelegenheitsgedichten, die Wilhelm Neuhaus zu unterschiedlichen Anlässen zumeist in lateinischer Sprache verfasst hat. Das Buch ist dem Generalmajor du Buisson gewidmet.

Gedicht auf Schloss Heessen

Dort ist u.a. über Haus Heessen folgendes zu lesen:[1]

Stolz Haus Heessen ragt auf mit seinen Türmen, die Lippe
fließt murmelnd vorbei; wundervoll liegt das Haus.
Eben ist rings das Land, hier gibt's sehr fruchtbare Gärten,
wohl am meisten erfreut goldener Äpfel Pracht.
Ceres segnet die Flur, und ringsum dehnen sich endlos
(schon der Anblick erfreut) Weiden in saftigem Grün.
Weiterhin sieht man dann Wälder, die Kühlung spenden und Schatten
und mit mancherlei Wild reichlich die Küche versehen.
Nah' ist Hamm dir, die alte, und auch die Trümmer des Schlosses,
das in der Mark einst stand, sind dir, Heessen nicht fern.
Und das Dorf in der Näh', das mit deinem Namen benannt ist,
harret nur deines Winks, um dir zu Diensten zu sein.
Oftmals hab' ich gehört, wie du mit Glockenläuten vornehme
Gäste begrüßt, wenn sie in dir kehren ein.
Wenn dann, stattliches Haus, der Besucher betritt deine Räume,
nimmt ihn gefangen ein Glanz, wie man ihn selten schaut.
Wunderbar schimmern von Golde die Decken in deinen Gemächern,
prächtigen Bilderschmuck gab dir eines Künstlers Hand.
Eine besondere Freude erleben hier Kenner von Pferden:
Rosse von edelster Zucht birgt hier ein prächtiger Stall.
Alles, wohin man auch blickt, ist herrlich und wert der Betrachtung,
alles auch wäre es wert, daß ich hier sänge sein Lob!

Literatur

  • Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 39-40
  • Wolfgang Komo, Hermann Josef Sieberg: "Dem edlen, hochangesehenen Helden ...". Die Widmung der "otia parerga" des Wilhelm Neuhaus an den Generalmajor Johannes du Buisson. In: Volker Pirsich (Hrsg.): Professoren, Studenten, Bücher. Hamm im 17. und 18. Jahrhundert. Hamm 2009, S. 235-242
  1. zitiert nach: Emil Steinkühler. Heessen (Westf.). Die Geschichte der Gemeinde. Heessen 1952. S. 39-40