Urkunde 1517 Mai 27

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Wappen der Familie von Drechen
Wappen der Familie von der Recke

Unter dem Datum des 27. Mai 1517 beurkundet der Richter Gobel von Drechen mehrere Zeugenaussagen im Zusammenhang mit einem Streit zwischen den von der Reckes zu Uentrop und dem Stift Überwasser zu Münster um Nutzungsrechte am Teddinghof.

Regest

Gobell van Drechen, Johanns, ältesten Sohns zu Kleve, Herzogs zu Jülich, zu dem Berge, Grafen zu der Mark, zu Ravensberg und zu Katzenelnbogen Richter zum Hamme und zu Ryneren, beurkundet auf das durch ihren Vorsprecher vorgebrachte Ansuchen der Gebrüder Evert und Frans van der Recke to Untorpe, mehrere Zeugenaussagen. Johan Hairkotter, über die Gerechtigkeit von der Deypenbecke bis über den Bruynsberch an den Vuychtenberch und den des Zeugen Vater gegenüber getanen Ausspruchs des Goddert van der Recke, er wolle ihm lieber vergönnen, sein Holz "over syn bedde oder over syne kameren" zu fahren als dass er dem Teddinckhove oder irgend einem anderen etwas zugestehe, befragt, bezeugt, dass seinem verstorbenen Vater von dem verstorbenen Hinrick van Hovele, Verwahrer der Frau von Overwater, etliches Brennholz angewiesen sei, dass einer namens Lecketappe dey Ovelhower und einer namens Soeneken gehauen hätten, und zwar nur jenseits der den van der Recke zustehenden Deypenbecke nächst dem Tedinckhove; weder sei seitens der van der Recke die Abfuhr des Holzes zu Untorpe über die Brücke gestattet worden, noch dass einige "specke" über die Deypenbecke gelegt würden, über die damals noch keine Brücke führte. Herman Brant gen. Vilherinck de Alde, über das alleinige Recht des Goddert van der Recke an Holz und Land vom Mastbroicke an bis über den Bruynsberch befragt, bezeugt, dass es letzten Ostermontag (verleden maendach to passchenn = 1517 April 12) 80 Jahre gewesen sei, dass er auf das Haus Untorpe als Küchenjunge gekommen sei und die wilden Pferde und die Schweine gehütet habe; damals habe niemand auf dem Tedinckhove gewohnt, die van der Recke hätten auf Bruynsberg und Deypenbecke, über die damals noch keine Brücke führte, zu hüten gepflegt und diesseits der Deypenbecke Vlasacker nächst dem Bruynsberge Holz hauen lassen und niemand anders sei vom Maistbrocke bis an die alte Landwehr berechtigt gewesen. Engelbert in der Pelkumsfoirt, der vor 40-50 Jahren auf dem Hof to Weseleren zu wohnen gekommen ist, und Dethmar Darnebroch, ebenfalls über die Gerechtigkeit der van der Recke an Bruynsberch und Deypenbecke befragt, sagen in gleichem Sinne aus. Die vom Richter als von dieser Sache ebenfalls betroffen schriftlich geladenen geistlichen Jungfrauen des Stifts von Overwater binnen Munster sind nicht erschienen und haben sich auch nicht vertreten lassen. Der Richter kündigt sein Siegel an. Standgenossen: Diderich ther Hoirst, Albert van Kamen, Hinrich Horst, Rotger Walkemoille, Johan Hertfelt, Evert Ketteler. [1]

Standort der Urkunde

Die Urkunde gehört zum Archiv Uentrop. Dieses Archiv (ca. 450 Urkunden (1353-1805); 26 lfm. Akten (15.-20. Jhdt.) - Familien von der Recke, von Harmen bzw. von Horne; Güter der von der Recke in Livland; Hausbücher (17. Jhdt.), Kopialbuch; Archivinventare; Güter Uentrop, Haaren, Mundloh und Niederhaus; Jurisdiktion Uentrop; Kirchen-, Schul- und Armensachen zu Uentrop, Dolberg und Flierich; Höfe und Kotten in den Kirchspielen Beckum, Dolberg, Flierich, Herringen, Heessen, Hilbeck, Lünern, Pelkum und Uentrop; Zehnt zu Lanstrop; Ländereien, u. a. Ahlen; Hude; Jagd; Fischerei; Lippeschleuse; Brüche zu Uentrop; Mühle zu Uentrop; Tagelöhnerverzeichnisse; Finanzen.) liegt als Archivdepositum im Archivamt des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in Münster.

Bemerkungen

Der Streit ist mit dieser richterlich beurkundeten Zeugenaussage nicht beigelegt. Bereits im Folgejahr wird vom selben Richter wiederum entsprechnd beurkundet (vgl. Urkunde 1518 Mai 19)

Anmerkungen

  1. vgl. Findbuch des Archivs Uentrop, LWL-Archivamt in Münster

Siehe auch