Urkunde 1585 Juli 26 b
Ein Vertrag der Brüder Eberhard und Ludolph von Galen zum Ermelinghof (Ermelinckhove), Söhne des verstorbenen Gerhard von Galen und seiner Ehefrau geb. von Korff vor dem Offizial des Geistlichen Hofs zu Münster datiert auf den 26. Juli 1585.
Der nunmehr 26jährige und volljährige Eberhard will in den Johanniter-Ritterorden eintreten und wird mit seinem Erbteil abgefunden. Seine Mutter verwaltet noch das Gut, zieht sich aber auf Rat der Freunde zurück. Ludolph hat bereits die Reise nach Malta finanziert. Er verspricht dem Bruder 100 Kronen resp. 150 Reichstaler für dessen Rückreise von Malta, die dieser ein halbes Jahr zuvor anzukündigen hat. Solange Eberhard noch nicht im Besitz einer Komturei ist, zahlt Ludolph jährlich auf Nativitatis Johannis [1] 60 goldene Kronen resp. 90 alte Reichstaler. Dieses Geld soll ihm der Ratsverwandte der Stadt Münster, Christoff Hofflinger, nach Malta oder Neapel schicken. Ludolph haftet für pünktliche Zahlung. Wird Eberhard von den Türken gefangengesetzt oder muss er dem Großfürsten von Malta eine Komturei abkaufen, so hat ihm Ludolph 1.000 Kronen resp. 1.500 Reichstaler für den Loskauf bzw. zur Abfindung zu geben. Gelangt Eberhard binnen eines Jahres zur Possessio einer Komturei, fällt die Pension seinen Erben zu. Verliert er infolge Krieges dieselbe wieder, so steht ihm lebenslang Kost und Logis in Ermelinghof zu. Dazu erhält er noch einen "Spielpfennig". Er verzichtet auf weitere Ansprüche. Bis Eberhard mit seinem Erbteil abgefunden ist, haften Ludolf und seine Nachkommen mit ihrem Gut (Währschaft).
Ankündigung der Ausfertigung durch den Offizial; Ankündigung des großen und kleinen Siegels des Hofs zu Münster.
Geschehen in der Stadt Münster in der Siegelkammer am Domhof.
Zeugen: M. Caspar Knehem und Walter Hane, beide Diener der Siegelkammer,sowie Godfriedt Trippelvoett.
Unterschriften: Eberhard von Galen, Ludolph von Galen, Notar Franciscus Holter.
Standort
Landesarchiv NRW, Abteilung Westfalen, Münster [2]