Zugunglück vom 3. Dezember 1917

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Das Zugunglück vom 3. Dezember 1917 ist als Ereignis des ersten Weltkriegs anzusehen.

Beschreibung des Unglücks

Ein Gefangenentransportzug, der aus Minden in Richtung Ruhrgebiet unterwegs war, verlor am Abend des 3. Dezember 1917 ca. 20 Wagen auf der Strecke zwischen Ahlen und Hamm, genauer zwischen den Haltepunkten Östrich und Heessen. Der Lokomotivführer des Transportzuges bemerkte den Verlust nicht. Kurz vor Mitternacht fuhr der Schnellzug 22 Berlin–Köln aus Richtung Ahlen kommend auf diesen Zugteil auf, und zwar kurz vor dem Bahnhof Heessen. Dabei wurden nicht nur einige Wagen des Sonderzuges zertrümmert und aus dem Gleis geworfen, sondern die Lok des D-Zuges entgleiste ebenfalls und stand teilweise auf dem Gegengleis. Fast zeitgleich kam aus Richtung Hamm ein Güterzug, der unter voller Kraft in die Unglücksstelle fuhr. Die Lok des Güterzugs überfuhr dabei die bereits beschädigten und entgleisten Wagen des Gefangenentransport, bis sie an der D-Zug-Lok abprallte. Der Güterzug verlor einen Waggon, der die hohe Böschung hinunterfiel. Der Packwagen des Güterzugs wurde über einen anderen Waggon geschoben.

Vom Schnellzug waren zunächst nur die Lok und der Packwagen von Beschädigungen betroffen. Die Fahrgäste des D-Zugs konnten sämtlich unverletzt aussteigen. Allerdings fing nach kurzer Zeit der Packwagen des Schnellzugs Feuer, das sich – bedingt durch den starken Wind – schnell auf einige Wagen des Reisezugs ausbreitete. Diese brannten vollständig aus, lediglich die letzten vier Wagen blieben vom Feuer verschont.

Am stärksten betroffen waren die Insassen des Gefangenentransportes. War in ersten Meldungen vom 4. Dezember noch von etwa sieben Toten und 30 Verletzten die Rede, musste die Zahl der Toten und Verletzten noch im Laufe des Tages deutlich nach oben korrigiert werden. Nach amtlichen Angaben wurden 35 Insassen des Gefangenentransports getötet, davon ein Zugbeamter, acht deutsche Begleitsoldaten und 26 Kriegsgefangene. Zusätzlich wurden 45 Mann verletzt. Die verletzten Personen wurden in Krankenhäusern in Hamm untergebracht.

Der Zugverkehr war auf der Bahnstrecke zwischen Hamm und Ahlen für 15 Stunden unterbrochen. Die Schnellzüge wurden in dieser Zeit umgeleitet.

Erste Meldungen in der Presse

Der Paderborner Anzeiger meldet in seiner Abendausgabe vom 4. Dezember 1917:

Nach Redaktionsschluß eingegangen.

Schweres Eisenbahnunglück bei Hamm.

TU. Münster, 4. Dezember. Ein Eisenbahnunglück ereignete sich heute Nacht kurz vor zwölf Uhr zwischen den Stationen Oestrich und Hessen bei Hamm. Von einem Gefangenentranspotzug hatten sich mehrer Wagen abgerissen und blieben stehen. Auf diese Wagen fuhr ein aus Berlin kommender D-Zug. Die Insassen des D-Zuges blieben unversehrt, dagegen wurden von den Kriegsgefangenen, meistens Italiener, nach Feststellungen 30 schwer oder minderschwer verletzt und etwa 7 getötet. Der Verkehr wird durch Umleitung aufrecht erhalten.

Die Meldung wurde fast wortgleich in der Abendausgabe der Dortmunder Zeitung vom gleichen Tag abgedruckt.

In der Morgenausgabe des Berliner Tageblatts vom 5. Dezember 1917 findet sich folgende Notiz, die die obige Meldung verkürzt wiedergibt:

Ein Transportzug mit italienischen Gefangenen verunglückt (Telegramm unseres Korrespondeten.)

Dortmund, 4. Dezember.

In der vergangenen Nacht gegen 12 Uhr stieß kurz vor Hamm der von Berlin kommende D-Zug mit einem mit italienischen Gefangenen besetzten Transportzug zusammen. Die Fahrgäste des D-Zuges blieben unverletzt, von den Gefangenen, meist Italinern, sind 7 tot und 30 zum Teil schwer verletzt.

Presseberichte auf amtlicher Grundlage

Nach der kurzen Notiz in der Morgenausgabe des Berliner Tageblatts vom 5. Dezember folgt in der Abendausgabe eine ausführlichere Darstellung auf amtlicher Grundlage mit korrigierten Zahlen hinsichtlich der Toten und Verletzten:

Der Zugzusammenstoß bei Hamm.

Ueber den bereits mitgeteilten Zugzusammenstoß bei Hamm wird amtlich aus Hannover berichtet: In der Nacht vom 3. zum 4. d. M. fuhr zwischen Bahnhof Ahlen und Hamm der Zug 22 Berlin-Köln auf den abgerissenen, auf der Strecke zurückgebliebenen Teil eines voraufgefahrenen Sonderzuges mit italienischen Gefangenen auf. In die Trümmer, die auch das Nachbargleis bedeckten, fuhr ein Güterzug der Gegenrichtung hinein. 35 Insassen des Zuges, darunter 8 deutsche Landsturmleute, und 1 Zugbeamter sind getötet und 45 Mann verletzt. Die Verletzten sind in Krankenhäuser in Hamm untergebracht. Reisende des Schnellzuges sind nicht verletzt. Schäden an Lokomotiven und Wagen erheblich. Die Strecke war 15 Stunden lang vollständig gesperrt. Schnellzüge sind umgeleitet. Der Verkehr der Personenzüge ist durch Umsteigen aufrecht erhalten.

Einen fast gleichlautenden Bericht findet man auch in der Morgenausgabe der Dortmunder Zeitung vom 5. Dezember 1917.

Namentliche Nennung eines Opfers des Zugunglücks

Die Dortmunder Zeitung berichtet in der Abendausgabe vom Nikolaustag 1917 über eines der Opfer des Eisenbahnunglücks:

Unter den bei dem schweren Eisenbahnunglück bei Hamm getöteten deutschen Landsturmleuten befindet sich auch ein Dortmunder Bürger, der Metzgermeister Emil Rüb, Hernerstraße 5, Sohn des verstorbenen Metzgermeisters Rüb in der Hohenstraße. Er stand seit Anfang dieses Jahres im Militärdienst. Der schwergeprüften Familie wird man die allgemeine Teilnahme nicht versagen können.

Feldzeitungsbericht

Das Eisenbahnunglück wurde auch in der Feldzeitung der K.u.K. 4. Armee bereits am 6. Dezember 1917 gemeldet, fälschlicherweise als Eisenbahnkatastrophe bei Hannover (!):[1]

Eine Eisenbahnkatastrophe bei Hannover.
KB. Hannover, 5. Dezember
Gestern nachts fuhr der Schnellzug Berlin-Köln vor Hamm auf einen abgerissenen, auf der Strecke zurückgebliebenen Sonderzug mit italienischen Gefangenen auf. In die Trümmer, die auch das Nachbargleis bedeckten, fuhr aus der Gegenrichtung ein Güterzug hinein. 35 Insassen des Zuges, darunter 8 deutsche Landsturmleute und 1 Zugbegleiter wurden getötet, 45 Mann verletzt. Von den Reisenden des Schnellzuges ist niemand zu Schaden gekommen.

Presseecho in den USA

Die US-amerikanische Presse hat den Vorfall ebenfalls aufgegriffen. So berichtet die New York Tribune unter dem Datum des 18. Dezember 1917 von dem Vorfall unter Bezug auf die Meldungen im Berliner Tageblatt, wobei der Tenor der kurzen Meldung in ganz andere Richtung geht, als die Katastrophenmeldungen in Deutschland:

Italian Captives Are Taken To Germany, Wreck Proves

Washington, Dec. 17. – Confirmation of the fact that the Prisoners made by the Austro-Germans at the Italian front are transferred to Germany appears in the Berliner "Tageblatt", says a dispath from Rome to-day.

The paper writes that a Train loaded with Italian Prisoners had an accident near Hamm. Seven were killed and thirty seriously wounded. All were Italians.

Die Meldung nimmt Bezug auf die ersten Schadensmeldungen vom Zugunglück, hebt aber deutlich darauf ab, dass italienische Kriegsgefangene von Österreich aus offensichtlich nach Deutschland verbracht worden sind.

Die amtliche Meldungen greift dagegen knapp einen Monat später das deutschsprachige Sonntagsblatt des New Yorker Herold vom 13. Januar 1918 auf:

Schweres Zugunglück

Ueber ein schweres Eisenbahnunglück auf der Schnellzugstrecke Berlin-Köln wird amtlich mitgeteilt: Der von Berlin kommende Schnellzug fuhr zwischen den Stationen Aalen und Hamm auf den abgerissenen, auf der Strecke zurückgebliebenen Teil eines Sonderzuges, der mit italienischen Gefangenenbesetzt war. In diese Trümmer, die auch das Nachbargleis bedeckten, fuhr ein Güterzug aus der Gegenrichtung hinein. 35 Insassen des Gefangenenzuges, darunter acht deutsche Landsturmleute und ein Zugbeamter sind getötet worden. 45 Personen sind verletzt.

Die Opfer des Zugunglücks

Aus den Presseberichten ist, bis auf den Dortmunder Landsturmmann Emil Rüb, niemand genannt worden. Wenn man die Sterberegister von Hamm und Heessen aus dem Jahr 1917 zu Rate zieht, erhält man aus den Sterberegistern von Heessen die unmittelbar vor Ort verstorbenen Personen. Sie wurden vom Standesbeamten am 10. und 11. Dezember in die Sterberegister eingetragen. In den heessener Einträgen sind dabei auch die militärischen Einheiten der Todesopfer verzeichnet.

Diejenigen Personen, die lebend in Heessen geborgen werden konnten, sind sämtlich in die Reserve-Lazarett-Abteilung des katholischen Krankenhauses zur Behandlung gebracht worden. Dort starben einige Schwerverletzte in den Tagen nach dem Unglück. Sie wurden im Sterberegister der Stadt Hamm eingetragen, jedoch regelmäßig ohne die militärische Einheit.

Insgesamt erhält man folgende 38 Opfernamen:

Datum der Todes Name, Vorname Alter Militärische Einheit Konfession Ort Name der Ehefrau Name des Vaters Name der Mutter Wohnort Geburtsort Quelle
1917-12-03 Manuncei, Agostino 26 Jahre, 3 Monate 2. Alpen-Batterie Brg. kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Bapolano Formitella Standesamt Heessen Nr. 117 vom 11.12.1917
1917-12-03 Poloni, Angelo 23 Jahre Infanterie Regiment 125 kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Biadine Monteluna Standesamt Heessen Nr. 104 vom 10.12.1917
1917-12-03 Postore, Angelo 36 Jahre 147. Faut. 5. Kompagnie kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Borgo Manero Novara Maggiotolugino Standesamt Heessen Nr. 122 vom 11.12.1917
1917-12-03 Schäkel, Anton 48 Jahre (Eisenbahnschaffner) kath. Heessen Schäkel gen. Bentrup, Maria Schäkel, Karl Schäkel geb. Mensing, Eleonora Leteln bei Minden Leteln bei Minden Standesamt Heessen Nr. 88 vom 05.12.1917
1917-12-03 Alberti, Antonio 24 Jahre 7. Alpen-Infanterie-Regiment kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Conio Conio Standesamt Heessen Nr. 102 vom 10.12.1917
1917-12-04 Pera, Antonio 33 Jahre unbekannt kath. Hamm ledig Pera, Gustavo Pera, Guiseppina Zagarola (Provinz Roma) Caprania (Kreis Palestrina) Standesamt Hamm Nr. 1009 vom 17.12.1917
1917-12-03 Storr, August 45 Jahre VII. Armeekorps, 12. Landsturm-Infanterie Esatz- Bataillion, 3. Kompangie ev. Heessen Storr geb. Witte, Rosa Storr, Friedrich unbekannt Eimsbüttel Alt-Schweriner-Glashütte Standesamt Heessen Nr. 91 vom 07.12.1917
1917-12-05 Vermiglio, Bragagnini 34 Jahre unbekannt kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Castians di Strdo (Kreis Udine) Castians di Strdo (Kreis Udine) Standesamt Hamm Nr. 1011 vom 17.12.1917
1917-12-03 Cerraolo, Caetano unbekannt 14. Cavallegeri-Alesandria-Regiment kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Marso Marso Standesamt Heessen Nr. 121 vom 11.12.1917
1917-12-03 Battisti, Cerratto 30 Jahre 9 Monate 125. Infanterie-Regiment kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Sessant (Alessandria) Vallandona (Alessandria) Standesamt Heessen Nr. 118 vom 11.12.1917
1917-12-03 Biechierello, Ciacinto 21 Jahre 1. Alpen-Regiment, 1. Kompagnie kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Calisseno Calisseno Standesamt Heessen Nr. 105 vom 10.12.1917
1917-12-03 Cerilli, Ciovanni 23 Jahre 8 Monate Infanterie Regiment 275, 1. Kompagnie kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Sezze Sezze Standesamt Heessen Nr. 106 vom 10.12.1917
1917-12-03 Rüb, Emil 37 Jahre 9 Monate VII. Armeekorps, 12. Landsturm-Infanterie Ersatz Bataillon, 1. Kompagnie ev. Heessen Rüb geb. Hagedorn, Sophie Rüb, Heinrich Rüb geb. Naurödt, Julie Dortmund, Hernerstraße 5 Dortmund Standesamt Heessen Nr. 93 vom 07.12.1917
1917-12-20 Mirro, Federico 19 Jahre 15. Alpina Regiment kath. Hamm ledig Mirro, Federico Mirro, Rosa Riva d'Areane Riva d'Areane Standesamt Hamm Nr. 1021 vom 20.12.1917
1917-12-03 Campani, Ferdinand 20 1/2 Jahre 93. Kompagnie vom 6. italienischen Alpenregiment kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Berigliano Baglia Standesamt Heessen Nr. 101 vom 10.12.1917
1917-12-03 Marinetti, Ferdinando 19 Jahre 4 Monate 12. Alpen-Regiment, 47. Kompagnie kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Canistro Canistro Standesamt Heessen Nr. 113 vom 11.12.1917
1917-12-03 Traini, Filippo 24 Jahre, 2 Monate 125. Fant. 3. R. Zapp kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Aequaviva Picena Pontrepandone Standesamt Heessen Nr. 119 vom 11.12.1917
1917-12-03 Pizzol, Francesco 23 Jahre, 5 Monate 126. Infanterie-Regiment kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Fregona Fregona Standesamt Heessen Nr. 112 vom 11.12.1917
1917-12-03 Roncarole, Francesco 28 Jahre, 8 Monate Infanterie-Regiment 125, 1190 M. Abteilung kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Cascina-Bubbi Cascina-Bubbi Standesamt Heessen Nr. 108 vom 10.12.1917
1917-12-03 Wanzinzik, Franz Anton 19 Jahre, 2 Monate 12. Landsturm-Infanterie Ersatz-Bataillon VII Armeekorps, 1. Kompagnie kath. Heessen ledig Wanzinzik, Franz Wanzinzik geb. Vögeler, Henriette Dortmund, Lindenhorsterstraße 46 Dortmund Standesamt Heessen Nr. 94 vom 07.12.1917
1917-12-03 Klefisch, Franz 47 Jahre, 2 Monate 12. Landsturm-Infanterie Ersatz-Bataillon VII Armeekorps, 3. Kompagnie kath. Heessen Klefisch geb. Krämer, Anna unbekannt unbekannt Hilden (bei Düsseldorf) [2] Unbterbach (bei Düsseldorf) Standesamt Heessen Nr. 89 vom 07.12.1917
1917-12-03 Keinert, Friedrich 45 Jahre 10 Monate 12. Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon VII. Armeekorps, 1. Kompagnie ev. Heessen Keinert geb. Rosien Sophia unbekannt unbekannt Reinickendorf (Berlin) Reineckendorf bei Nieder-Barnim Standesamt Heessen Nr. 90 vom 07.12.1917
1917-12-03 Lamade, Friedrich 35 Jahre 5 Monate 12. Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon VII. Armeekorps, 3. Kompagnie ev. Heessen Lamade geb. Kocher, Anna unbekannt unbekannt Eppelheim Eppelheim Standesamt Heessen Nr. 96 vom 07.12.1917
1917-12-03 Schwarzstein, Fritz 22 Jahre 12. Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon VII. Armeekorps, 4. Kompagnie ev. Heessen ledig Schwarzenstein, N.N. Schwarzenstein geb. Neumann, Auguste Bledau (Bezirk Königsberg) Lanningken (Kreis Darkehmen) Standesamt Heessen Nr. 98 vom 07.12.1917
1917-12-03 Colonaaci, Giovanni 23 Jahre 1310 Maschinen-Gewehr-Abteilung kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Kio nell Elba unbekannt Standesamt Heessen Nr. 115 vom 11.12.1917
1917-12-17 Oechinzzi, Giovanni 19 Jahre unbekannt kath. Hamm ledig unbekannt unbekannt Cetraro (Provinz Cosenga) Cetraro (Provinz Cosenga) Standesamt Hamm Nr. 1012 vom 17.12.1917
1917-12-04 Cardailo, Guiseppe 20 Jahre unbekannt kath. Hamm ledig unbekannt unbekannt Fabbro (Kreis Perugia) Fabbro (Kreis Perugia) Standesamt Hamm Nr. 1010 vom 17.12.1917
1917-12-03 Mangano, Giuseppe 35 Jahre unbekannt kath. Hamm ledig unbekannt unbekannt Rodengo (Provinz Brescia) Rodengo (Provinz Brescia) Standesamt Hamm Nr. 1016 vom 18.12.1917
1917-12-03 Pasquetto, Guiseppe 31 Jahre, 4 Monate Infanterie-Regiment 125, 10. Kompagnie kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Albignasego (Sadora) Massera (Sadora) Standesamt Heessen Nr. 110 vom 11.12.1917
1917-12-03 Hoppe, Josef 18 Jahre 12. Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon VII. Armeekorps, 2. Kompagnie kath. Heessen ledig Hoppe, Josef Hoppe geb. Saake, Maria Warburg Höxter Standesamt Heessen Nr. 97 vom 07.12.1917
1917-12-03 Tekath, Josef 19 Jahre, 8 Monate 12. Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon VII. Armeekorps, 1. Kompagnie kath. Heessen ledig Tekath, Henrich Tekath geb. Hamb, Anna Balberg (Kreis Moers) Balberg (Kreis Moers) Standesamt Heessen Nr. 95 vom 07.12.1917
1917-12-03 Del Monte, Mario 35 Jahre, 4 Monate Infanterie-Regiment 274 kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Cabadoni Monte Fiocito Standesamt Heessen Nr. 107 vom 10.12.1917
1917-12-03 Juliano, Michele 23 Jahre, 7 Monate 274. Infanterie-Regiment, 6. Kompagnie kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Musco Musco Standesamt Heessen Nr. 114 vom 11.12.1917
1917-12-03 Lo Schiavo, Ottorino 35 Jahre, 4 Monate 126. Infanterie-Regiment 1191 Kompagnie MG kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Messina Messina Standesamt Heessen Nr. 109 vom 10.12.1917
1917-12-03 Damignano, Pietro 25 Jahre, 9 Monate 5. Kompagnie, Infanterie-Regiment 147 kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Egiare Ecamaville (?) Standesamt Heessen Nr. 120 vom 11.12.1917
1917-12-03 Zanoo, Settimo 21 Jahre, 11 Monate 5. S. Pist. Infanterie-Regiment 125 kath. Heessen ledig unbekannt unbekannt Colpsoo Colpsoo Standesamt Heessen Nr. 103 vom 10.12.1917
1917-12-03 Carnevale, Settinico 37 Jahre, 6 Monate 125. Infanterie-Regiment kath. Heessen unbekannt unbekannt unbekannt Carassai Carassai Standesamt Heessen Nr. 116 vom 11.12.1917
1917-12-03 Claus, Waldemar 37 Jahre, 9 Monate 12. Landsturm Infanterie Ersatz-Bataillon VII. Armeekorps, 1. Kompagnie kath. Heessen Claus geb. Kühn, Maria Claus, Wilhelm Claus geb. Kahlemann, Luise Bielefeld, Herfordstraße 164 Bielefeld Standesamt Heessen Nr. 92 vom 07.12.1917

Beerdigung

Über die Beerdigung der Toten des Zugunglücks am 10. Dezember 1917 berichtet "Die Glocke":[3]

Heeßen 10. Dez. Die Beerdigung der bei dem Eisenbahnunglück in Heeßen verunglückten Italiener. Auf dem Friedhof in Heeßen fand heute morgen 9 1/2 Uhr die Beerdigung von 21 der bei dem Eisenbahnunglück in Heeßen verunglückten Italiener statt. Ein Zug des Hammer Ersatzbataillons Inf.-Regts. 150 erwies die militärischen Ehren. Die Bataillonskapelle spielte einige Trauerchoräle. Außerdem hatten an dem Massengrab die Heeßener Vereine mit ihren Fahnen, Vertreter der Gemeinde und der Eisenbahnbehörden, sowie eine Abordnung italienischer Kriegsgefangener aus dem Lager Minden mit einigen Offizieren Aufstellung genommen. Nach der Einlegung der Leichen fand in der Kirche zu Heeßen ein feierliches Levitenamt statt. Im Anschlusse an die Beerdigung der Italiener wurden noch drei Landsturmleute von der Leichenhalle unter militärischen Ehren nach dem Bahnhof Hamm zum Weitertransport in die Heimat überführt. Heute nachmittag erfolgte auf dem Hammer Ehrenfriedhof die Beerdigung von vier Italienern, die in den Hammer Krankenhäusern ihren Verletzungen erlegen waren.

Literatur

Anmerkungen

  1. Feldzeitung der K.u.K. 4. Armee. Nr. 558 vom 6. Dezember 1917
  2. in der Standesamtsurkunde fälschlich "Hilten"
  3. Die Glocke. 1917. Nr. 286 vom 11. Dezember 1917